Im Krankenhaus rumort es

Aktive und ehemalige Beschäftigte machen sich Sorgen wie es mit dem Krankenhaus weitergeht. Wir auch. Versteckt sich hinter dem Tower-Projekt, täuschend „innovatives Ärztehaus“ genannt, ein Abbau am Krankenhaus?


Aus dem Offenen Brief des Krankenhaus-Betriebsrats vom Dezember 2020:
„… Unsere immer wieder mal gehegten Befürchtungen sind eingetroffen. Wir interpretieren Ihr Schreiben so: – Die Innere wird zur Geriatrie;
        – Herzkatheder wird in Dillingen etabliert.
Damit wird das Wertinger Haus Zug um Zug aus der Akutversorgung herausgenommen! Ohne Innere Medizin brauchen wir keine Notaufnahme und keine Intensivstation. Dafür sollen wir einen 11-stöckigen Tower erhalten, …“


Die Bürgerinitiative ist gegen den Tower, weil kein Verkauf des Krankenhausgeländes an Private erfolgen soll. Der Verkauf hätte zur Folge:

  • dass keinerlei Einwirkungsmöglichkeit des Landkreises und der Kreiskliniken mehr besteht;
  • dass unter der Bezeichnung „Ärztehaus“ überwiegend krankenhausfremde Nutzungen vorgesehen sind;
  • dass Wohnungen weiterverkauft werden;
  • dass künftige private Eigentümer Nachbarschaftsrechte gegen den Betrieb und die Entwicklung des Krankenhauses geltend machen können.

Wir sind für einen offenen, zielorientierten Ablauf, in dem nicht von vornherein eine Festlegung auf einen bestimmten Investor erfolgt, sondern zuerst mit Hilfe eines externen Gutachters die künftigen Aufgaben des Krankenhauses festgelegt und dann in einem zweiten Schritt die bestmögliche bauliche Umsetzung gesucht wird. Ideenwettbewerb und Ausschreibung gewährleisten ein faires und transparentes Verfahren. Dazu wäre jetzt anderthalb Jahre Zeit gewesen. Warum scheut man sich vor einem solchen sauberen Prozess, wenn man so sicher ist, dass man eine gute, konkurrenzfähige Lösung hat? Wir sind für ein Ärztehaus, allerdings mit ausschließlich krankenhausbezogener Nutzung in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft!

Der „Patient“ Krankenhaus Wertingen

Brief an den Bürgermeister – 04.02.2021